Der graue Novembertag gibt Anlass, sich wieder einmal mit dem Klima zu beschäftigen. Gerade in der dunklen Jahreszeit ist es auffällig, wenn Mitarbeiter resigniert feststellen, dass in ihrem Unternehmen rein gar kein Pepp mehr drin ist. Der Eine belauert den Anderen. Der Chef schwebt über den Mitarbeitern und kontrolliert misstrauisch. Wissen wird spätestens nach der zweiten Abfuhr vom Chef nicht mehr eingebracht. Viele schieben Dienst nach Vorschrift. Der Krankenstand steigt, die Produktivität sinkt, die Qualität leidet. Das Ansehen, oder auch Image, des Unternehmens ist dahin. Wie sollte es auch anders sein? Sind nicht die Mitarbeiter die Botschafter des Unternehmens? Fachkräfteschwund und Nachwuchsmangel greifen um sich. Wer will schon dort arbeiten, wo es öde und freudlos ist, wo ein Großteil innerlich gekündigt hat? - Haben Sie Nachsicht, wenn ich an der einen oder anderen Stelle etwas überzeichne. Aber nur so wird es hinreichend verständlich.
Aber wie packt man das Problem bei der Wurzel?
Wer weiß denn überhaupt, wo das Problem liegt? Also erst einmal eine gründliche Analyse! Und wer macht die idealerweise? Wäre da der Chef und vielleicht sein Leitungsteam. - Ich sehe schon. Sie sagen, keine gute Idee! Betriebsblindheit usw. Da fällt mir ein nettes Buch ein, das ich kürzlich gelesen habe. "Der Fisch stinkt vom Kopf" von Hein Hansen - dem Hamburger Fischverkäufer. Ein gelungener Beitrag zur Selbstreflektion für Führungskräfte!
Also zurück zum Thema.
Da steht an erster Stelle die Aufgabenstellung und die Festlegung der dafür verantwortlichen Person. Dann werden die Fakten gesammelt. Diese werden nun analysiert. Damit können wir endlich eine Strategie aufbauen. Was wollen wir erreichen? Wen will ich von meinen Bezugsgruppen ansprechen? Ich muss eine Strategie erarbeiten und die Instrumente dafür wählen. Nun eine engere Auswahl der Instrumente treffen, Zeitplan, Kostenplan und Instrumente der Erfolgskontrolle festlegen. Die Umsetzung kann beginnen. Ist das Konzept so weit erarbeitet, sollte es dem Auftraggeber präsentiert werden. Und nun geht's endlich an die Arbeit.
Ich sprach von Erfolgskontrolle. Diese darf nicht am Ende stehen. Während der einzelnen Maßnahmen ist ständig deren Wirksamkeit zu prüfen. Dadurch ergibt sich durchaus noch einmal Verbesserungspotential! Am Schluss dokumentieren wir das Erreichte.
Alle Maßnahmen, die zur Verbesserung der internen Kommunikation ergriffen werden, müssen langfristig in ihrer Wirkung ausgelegt sein. Wir wollen ja das Übel an den Wurzeln fassen und nachhaltig beseitigen. Das erfordert Umdenken - vor allem im Management! Vertrauen und Verantwortung zu geben, Veränderungen zu kommunizieren und nicht mehr dem Buschfunk zu überlassen, ist die Aufgabe jedes Managers. Gemeinsam an Problemstellungen arbeiten, Lösungen finden, Innovation im eigenen Unternehmen fördern, Einsatzbereitschaft und Freude bei der Arbeit - das ist heute im Wettbewerb ein ganz wertvolles Gut.
Der Aufwand lohnt sich!
Machen Sie doch mal einen Test. Passend zur Vorweihnachtszeit: Lassen Sie sich für Ihre Belegschaft mal was anderes als Kaffee und Stollen zur Weihnachtsfeier einfallen. Kommunizieren Sie Dieses bildlich über eine besondere Einladung. Verbinden Sie einfach das Nötige mit dem Nützlichen. Beobachten Sie die Stimmung in der Belegschaft - davor, während und danach. Vergleichen Sie diese Weihnachtsüberraschung mit den Weihnachtsfeiern der Vorjahre. Sie haben Unterschiede bemerkt? Dann ist ja noch nichts verloren. - Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Vorweihnachtszeit!