Alle die, die die Auseinandersetzungen nicht verfolgt haben, können sich im Artikel der FreiePresse in die Situation hineinversetzen.
Im Spielzeugwinkel ist viel Vertrauen verspielt worden. Statt sich auf die Aufgaben im Sinne der Bürger ihrer Orte zu konzentrieren, wird in den Medien immer wieder über die verstrittenen Positionen der Bürgermeister berichtet. Als Außenstehender bekommt man den Eindruck, dass wieder einmal das Klischee des streitsüchtigen Bergvolkes zutrifft und es nicht mehr nur um Geld, Prioritätensetzung und Lastentragung geht. Nein, die Situation ist auf einer Eskalationsstufe angekommen, die nicht mehr zu lösen zu sein scheint.
Wie entwickelt sich ein Konflikt? Das Eskaltationsstufenmodell zeigt dies auf dramatische Weise:
Verhärtung 1
Polemik 2
Taten statt Worte 3
Images und Koalitionen 4
Gesichtsverlust 5
Drohstrategien 6
Vernichtungsschläge 7
Zersplitterung 8
Abgrund 9
Mag jeder für sich einschätzen, wo die Konfliktparteien angekommen sind.
Gängige Konfliktinterventionen hätten sein können:
Moderation:
Ist eine Maßnahme zur Strukturierung des Gesprächs auf den ersten Konfliktstufen, wo noch miteinander gesprochen wird. Man erreicht z.B. eine Aufteilung von Aufgaben. Stufe 1-2
Prozessbegleitung:
Richtet sich auf länger bestehende, verfestigte Rollen und Verhaltensweisen in der Auseinandersetzung. Auflockerung der Situation bis hin zur Auflösung des Konfliktes. In Organisationen auch oft mit Umgestaltung verbunden. Stufe 3 - 5
Sozio-therapeutische Prozessbegleitung:
Durchbrechung neurotischer (angstgesteuerter) Rollenbindungen Stufe 4 - 6
Hier eher nicht zutreffend, aber zur Vollständigkeit hier mit genannt!
Vermittlung Stufe
5 - 7
Schlichtung Stufe
6 - 8
Machteingriff Stufe
7 - 9
Konfliktmanagement alle Verfahren
ab Stufe 4!
Dem Zeitungsartikel entnehmen wir, dass das Landratsamt eingeschaltet wurde. Geht es hier noch um Images und Koalitionen oder schon um einen Machteingriff? Wir sehen, eine Abgrenzung ist in dieser überhitzten Situation oft schwierig.
Was kann noch helfen?
Als Kommunikationsberaterin ist für mich die Mediation der für beide Seiten sinnvollste Weg.
Die Konfliktparteien bleiben Herr über ihren Konflikt, da sie allparteilich bei der Lösung ihres Konfliktes durch einen Dritten begleitet werden. Hier geht es im Gegensatz zu den vorab beschriebenen Interventionsmethoden nicht nur um die Lösung oder Entscheidung der Sachthemen. Ziel ist es, dass die Konfliktparteien zu einer gemeinsamen Vereinbarung kommen, die ihren Bedürfnisse und Interessen hinter dem Konflikt entspricht. Der Mediator selbst entscheidet nicht und gibt auch keine Ratschläge. Allein die Medianden sind die Fachleute ihres Konfliktes.
Mediation heißt: Win-Win-Situationen schaffen! Damit man auch in Seiffen und Deutschneudorf sich wieder dem Gestalten widmen kann. - Der Gemeinde Bestes suchen!