"Sei Du selbst", "Positionierung für Frauen" , "Resilienz lernen" und was es da nicht alles so gibt, dass der Mensch sein eigenes ICH findet und lebt. Dabei meinen viele Angebote dass es reicht, sich einfach toll zu finden und dann klappt es auch mit den Menschen um uns rum.
Denkste! Der Mensch ist einzigartig - so viel steht fest. Doch kommt es immer im Bewusstsein an? Können wir uns mit uns zufrieden geben und entspannt zurücklehnen?
Ein Beispiel: Wenn ich Facebook aufmache, kann ich je nach Anlass beobachten, dass manche Menschen auf jeden Zug aufspringen, der gemächlich an ihnen vorbeizuckelt. Wenn der Schriftzug "Bordrestaurant" mit "Wir sind die Guten" überpinselt wurde, wird eingestiegen. Man solidarisiert sich mit irgendeiner Gruppe, die diskriminiert, von Krieg überzogen oder anderweitig in die Öffentlichkeit gerückt wurde. Generell ist das ja nicht verkehrt. Für mich stellt sich aber die Frage, was in diesen Menschen vorgeht, sich ein von Irgendjemand entworfenes Sinnbild anzuheften.
Dazu gehören! Farbe bekennen. Zeichen setzen! Von den richtigen Menschen als seinesgleichen erkannt werden. Der Mensch ist ein Herdentier - nach wie vor.
Wenn es dann in die Vertiefung der Themen geht, wird es leider bei vielen Mitmenschen nicht besser. Natürlich hat man in seiner Blase dann auch wieder die Informationen, die man braucht. Alles gut bis dahin. Aufpassen muss man nur, dass man sich selbst nicht dabei verliert. Muss ich mir an die Stirn heften, wofür ich stehe, damit es auch jeder sofort weiß? Labels wirken wie Stoppschilder. Bis hierhin und nicht weiter. Darüber wird nicht diskutiert.
Interessanter ist doch, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, gegenseitige Meinungen auszutauschen und damit das eigene Weltbild vielleicht ein wenig zu erweitern. Ich schätze solche Gespräche. Sie sind spannend. Wenn beide Seiten so viel Empathie mitbringen, den Anderen nicht gleich für eine andere Sicht in irgendeine Schublade zu stecken, gar zu verurteilen oder durch das jeweilige Symbol gleich auf Abstand zu halten.
Wie zuvor gesagt, jeder Mensch ist einzigartig. Wer das für sich erkennt, wird wachsen und seine eigenen Ressourcen finden und entwickeln. Der wird irgendwann auch zu seiner eigenen Meinung stehen und auch bei Gegenwind diese sachlich vertreten. Wir brauchen viel mehr Menschen, die verlässlich sind und für ihre Sache stehen.